Gerade sprach ich mit einem Ingenieur aus dem Kraftwerksbereich über die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts.
Er rechnet nicht mit einem bundesweiten Blackout, da es bei Strommangel zu Teil-Netzabwürfen käme.
Kontrollierte Netzabwürfe, die ganze Städte betreffen können, sollen das Netz entlasten und dadurch den Zusammenbruch des gesamten Netzes verhindern.
Update: Ob es sich um einen Teilnetzabwurf oder einen Blackout handelt, ist für die Betroffenen unerheblich, denn sie können es vermutlich gar nicht unterscheiden. Der Strom ist weg und es entsteht Panik, da man als Betroffener nicht weiss, wie lange der Stromausfall andauert.
Birnbaum spricht davon, dass es im Netz keine Reserven mehr gäbe. Er „wüsste nicht, wie wir in einer solchen Woche ohne Kohle, Kernenergie und Erdgas auskommen würden. Wenn Kohle- und Atomenergie komplett vom Netz gehen, entsteht eine gigantische Lücke, die gefüllt werden muss.“
Ende des Jahres wollen die Grünen ja immer noch die restlichen Kernkraftwerke abschalten. Wenn dann noch die mobilen Elektroheizgeräte in Betrieb genommen werden, wird die Lage ernst. Es drohen Teilnetzabschaltungen, die für die Betroffenen wie ein Blackout sind, denn angekündigt werden sie vorher vermutlich nicht. Wer klug ist, sorgt also vor. denn alles ist down: Geldautomaten, Tankstellen, Handynetz, Kassen in den Supermärkten. Arztpraxen, Apotheken. Es wird daher empfohlen, einen Vorrat an Wasser, Lebensmitteln und wichtigen Medikamenten anzulegen.
In einem Abstellraum habe ich inzwischen 30 l Wasser, die 10 Tage reichen sollten, gebunkert.
3 Wasserkästen (zwei sind jeweils Reserve) mit jeweils 12 Glasflaschen a‘ 0,75l = 9 Liter bilden den weiteren Notvorrat.
Mein Gas-Kartuschen Vorrat.
ORF konkret 21 Ok. 2019 – Strom-Report
Kommentar:
Nicht alle Experten sind so optimistisch wie der o.a. Kraftwerksingenieur !
Herbert Saurugg Internationaler Blackout- und Krisenvorsorgeexperte sagt in dem Video aus 2019, dass es selbst nach einem kürzeren Stromausfall mehrere Tage dauern könnte, bis die Produktion wieder läuft, da es Zeit in Anspruch nimmt bis Telekommunikation, Handys, Festnetz und Internet wieder funktionieren.
Ich weiss im übrigen, wie belastend ein Stromausfall sein kann. Bei Frost fiel im letzten Jahr bei uns der Strom aus. Es war nachts. Ich hatte gerade ein stromintensiveres Gerät eingeschaltet, als plötzlich alles dunkel war. Zunächst ging ich davon aus, dass die Hauptsicherung durchgebrannt sei und bereitete mich darauf vor, den Notdienst anzurufen. Ob der Notdienst überhaupt noch erreichbar gewesen wäre, ist äusserst fraglich. Von einem Nachbarn erfuhr ich, dass es sich nur um einen lokalen Stromausfall handelt. Ob das ganze Land betroffen oder nur ein Ortsteil, wäre in dem Fall egal gewesen, denn die Auswirkungen hätten sich für die Betroffenen gleichermassen als unangenehm oder schlimm herausgestellt.
Als extrem belastend habe ich die Unsicherheit über die Dauer des Stromausfalls empfunden. man weiss ja gar nicht, ob das ganze Haus auskühlt, Leitungen einfrieren und platzen oder ob der Ausfall in wenigen Stunden wieder behoben ist. Im leerstehenden Nachbarhaus sind nach einer Frostnacht sämtliche Leitungen (Heizung, Warmwasser und Kaltwasser) ) geplatzt.
Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich übrigens auch meine PV-Anlage erweitert und einen 4,8 kWh Speicher angeschafft.
Im übrigen wird es bei einem Ausfall bzw. der politisch gewollten Abschaltung der Gas-Spitzenlast-Kraftwerke immer schwieriger, Lastschwankungen auszugleichen, da Grundlastkraftwerke dazu zu träge sind. Die Gefahr von Lastabwürfen (lokale Blackouts) steigt also.
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Siehe auch: https://www.saurugg.net/