Die Weserfähre Veltheim/Varenholz ist eine Gierseilfähre, die heute als reine Personenfähre, insbesondere für Wanderer und Radwanderer an Wochenenden und Feiertagen betrieben wird. Sie wurde nachweislich erstmals im Jahr 1661 erwähnt, bestand aber schon viel früher. 1786 wurde für die Fähre mit der Familie Schäfer ein Erbpachtkontrakt geschlossen.
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Ob es sich – wie von mir angenommen – tatsächlich um die schnellste Fähre Deutschlands handelt, ist ungewiss. Die rauschende Bugwelle war jedoch an Land in beeindruckender Lautstärke zu vernehmen. Ca. 50 mal pro Tag quert die Fähre an den Wochenenden die Weser.
Update 26.04.2015
Zwischenzeitlich hatte ich Gelegengheit, den Fährmann Wolfgang Pape kennezulernen, der nicht nur Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Varenholz-Stemmen ist, sondern auch als Lokalpolitiker (Schulausschuss etc.) tätig ist. Da in Deutschland strenge Vorschriften hinsichtlich der Personenbeförderung gelten, habe er vor einem Jahr mit dem Fährkollegen Martin Deppe eine umfangreiche Prüfung vor den Augen des Wasser und Schiffahrtsamtes ablegen müssen, dem ein dreimontiges Praktikum vorausgegangen war.
Nachwuchs wird übrigens dringend gesucht !
Betriebszeiten vom 01. April bis 31. Oktober Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Bei Hochwasser, Dunkelheit und schlechter Sicht findet kein Fährbetrieb statt.
Schulklassen und andere Gruppen haben bei rechtzeitiger telefonischer Anmeldung die Möglichkeit, die Fähre auch außerhalb der festgesetzten Fährzeiten zu benutzen.
Telefon: 05264 644-0https://www.kalletal.de
Fährunglück bei Reichswehrübung
Im Rahmen eines Manövers ereignete sich am 31. März 1925 in der Nähe der Fähre ein schweres Unglück. Die Weser führte Hochwasser mit Treibeis. Auf einer von Mindener Pionieren aus offenen Pontons gebauten Fähre sollten 160 vollausgerüstete Soldaten übergesetzt werden. Nach dem Ablegen schlugen nachziehende Wellen des Bäderdampfers „Fürst Bismarck“ in die wasserwärts gelegenen Pontons und die Fähre sank unvermittelt. 81 Soldaten fanden trotz schneller Rettungsanstrengungen von Kameraden und Dorfbewohnern den Tod.
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Wie mir der Fährmann und Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Varenholz-Stemmen Wolfgang Pape mitteilte, hatte der Bäderdampfer „Fürst Bismarck“ nichts mit dem Unglück zu tun. Stattdessen war die Fähre überladen. d.h. mit zu vielen Sodaten samt Gepäck besetzt. Als das Wasser in die offenen Pontons schlug und der Befehl gegeben wurde, Karabiner und Gepäck über Bord zu werfen, wurde dies leider nicht befolgt, da die Soldaten verinnerlicht hatten, den Karabiner niemals loszulassen. Die hohe Todeszahl ist wohl auch deswegen zu beklagen, da 1925 Schwimmbäder,Schwimmunterricht, etc. eher selten waren.
Siehe auch: https://www.sporton.de/cms/Heimatverein-Veltheim/files/F%C3%A4hrungl%C3%BCck%20Veltheim.PDF
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