(B)Ente 24 – Wenn Männer eine Pantry planen …

003-z… kann es lustig werden:

„Wir wollen Langstrecke segeln….“

„Wenn ich über den Atlantik segele….“

lauten die etwas unbescheiden klingenden Sprüche eines Kleinkreuzer-Konstrukteurs.

Mit der „Pantry“ der Bente 24 möchte man allerdings weder einen Tagestörn unternehmen, noch auf Langfahrt gehen. Wo Teekessel, Töpfe, Pfannen, Teller, Salz, Pfeffer u.ä. ihren Platz finden sollen, bleibt leider offen.   Wasserhahn, Spüle etc. sucht man ebenfalls vergeblich.

Auf der gegenüberliegenden Seite sieht es nicht viel besser aus. Um in die Hundekoje zu gelangen, sind Schwerelosigkeit und die Beweglichkeit eines professionellen Akrobaten erforderlich. Man darf gespannt sein, wo die angekündigte „Waschkiste“ ihren Platz finden soll.

Es gruselt mich im übrigen vor der Vorstellung, dass nasses Tauwerk, nasse Segel, etc. in den nach innen offenen Backskisten untergebracht werden und den Innenraum aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit in eine Tropfsteinhöhle mutieren lassen.

Stehen ist aufgrund sehr niedriger Kajüthöhe nicht möglich, bequemes Sitzen leider auch nicht, da die als Rückenlehne dienende Bordwand zu weit entfernt ist.   Hier könnte und sollte man die bislang noch fehlenden Ablagemöglichkeiten schaffen. Elektrik samt schwerer Batterien   waren bei den Test durch YACHT und andere Segelmazine offenbar noch nicht an Bord. Dies gilt auch für den Wassertank.

Aufgrund der Leere des Innenraumes mangelte es lim übrigen an der  Substanz für weitere, evtl. positiv ausfallende Bewertungen.

Über Deck fallen das Motorboot-ähnliche Design mit der sichteinschränkenden Plastik-Windschutzscheibe und die designtechnisch missglückte   Bugsprietpositionierung auf.   Der negative Steven erschwert das bugseitige Betreten o. Verlassen des Bootes. Aufgrund des fehlenden Travellers twistet das Grossegel zu stark, wodurch die Vortriebskraft des Grossegels vermindert wird.

An dem Boot ist also noch einiges nachzubessern und nachzurüsten, wobei sich allerdings die Frage stellt, ob das Schiffchen diese Zuladung (zusätzliche Einrichtung, voller Wassertank, Batterien, Lebensmittel, Konserven, Getränkeflaschen, Urlaubsgepäck) verkraften kann. Der Spiegel taucht ja bereits jetzt ein und sorgte bei den ersten Segelversuchen für ein brodelndes Kielwasser.

Fazit: Das lautstark und äusserst penetrant in allen Segelmedien angekündigte Produkt bleibt hinter den Erwartungen zurück.   Digger’s vollmundiger Spruch, dass den Werften nicht viel einfiele, weckte grosse Hoffnungen, die zu meinem Bedauern leider in einer Enttäuschung endeten.   Mit der Vorstellung des Bootes hätte man warten sollen, bis es tatsächlich fertig ist.

 

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