Aalregatta 2019
Einige der besten deutschen Finnsegler kommen vom Uphuser Meer, wo der Wind gut zwei Beaufort stärker als im Binnenland weht und somit sturmerprobte Segler hervorbringt.
Ich selbst habe dort Ende der 50er Jahre autodidaktisch das Segeln erlernt. Zu erreichen war das Meer nur über den Wasserweg, das Fehntjer Tief oder über verschlammte Feldwege.
Hier war unser Anlegeplatz.
Es gab keinen Segelverein, keine Restauration sondern nur ein paar Meerbuden. Später hatte der Fischer / Jäger Endjer eine Baracke als Location zum Feiern eingerichtet. Alles war dort noch sehr ursprünglich, d.h. es gab auch keinen Strom. Wie mir Endjer berichtete, bildeten sich in strengen Wintertagen funkelnde Eiskristalle an der Decke seines Schlafraumes.
Wer – wie wir – auf dem Wasserweg kam, hatte eine schwergängige, oftmals klemmende Klappbrücke zu betätigen. um das Meer zu erreichen. Dazu reichte das Gewicht eines Jugendlichen kaum aus.
ca. 1958 – Unsere Kleine Wanderjolle. Mittels eines König-Seitenbordmotors erreichten wir das Meer in einer 3/4 Stunde über das Fehntjer Tief. Das Boot hatte übrigens der Vater des Finnseglers Uwe Tapper gebaut. Im Hintergrund die Bauernhäuser der beiden Familien Endjer.
Links im Bild stehend – Finnsegler Hero Michaelsen – vor seiner dem Piraten nachempfundenen Sperrholzjolle. Sie war schneller als der Pirat und kam leichter ins Gleiten da der Kielsprung geringer war. Hero segelte normalerweise auf dem Kleinen Meer bei Emden
Auch mit unserem Corsaire – Ur-Microcupper – segelten wir anfangs (1960) auf dem Uphuser Meer. Zum Übernachten wurde gelegentlich mitten auf dem damals ca. 1,5 tiefen See geankert.
Hier segele ich mit meinem Nachbarn Johann P. einen FJ.
Nachts wurde man häufig von dem Geballere Endjer’s aufgeschreckt, wenn er mitten auf dem See auf Entenjagd ging. Zu diesem Zweck setzte er ein paar lebende Lockenten auf dem See aus, die mittels eines Ankergewichts fixiert waren.
Infos über die bedenkliche Jagd mittels Lockenten finden sich hier
Heutzutage werden dazu glücklichweiser Nachbildungen aus Kunststoff eingesetzt.
Da Material für den Ausbau der A.31 benötigt wurde. ist der See dann ausgebaggert und eine befestigte Strasse zum See geschaffen worden
Damit waren dann die Voraussetzungen für die Gründung eine Segelvereines und die Durchführung von Segelregatten gegeben.
Auch der Komiker Otto Waalkes, den ich aus meiner Schulzeit kenne, hat dort übrigens ein Wochenendhaus erworben.